Angebotene Hühnereier, Produkte mit verarbeiteten Hühnereiern sowie Fleisch stammen nahezu ausschließlich vom sog. Wirtschaftsgeflügel (Hybridhühnern). Das Wort drückt genau das aus worum es geht, und zwar um eine Maximierung der Eier- oder Fleischproduktion. Eine von Hühnern belebte, grüne Wiese oder ein Qualitätsversprechen im Bio-/ Tierwohl-Kosmos verblendet diese Tatsache sowohl im Supermarkt als auch beim Landwirt nebenan. Nur vereinzelt trifft man auf einen Landwirt, der sich bewusst dazu entschieden hat, kein Wirtschaftsgeflügel, also Rassegeflügel zu züchten und Produkte zu vermarkten. Der Grund ist die mangelnde Wirtschaftlichkeit. Das eigentliche Huhn, also das genetisch nicht vorsätzlich manipulierte Rassehuhn, wächst langsam und legt seine Eier zum Zwecke der Brut und damit nicht nahezu das ganze Jahr über. Die Zahl der Rassehühner kann nicht genau angegeben werden. In Europa finden wir ca. 200 verschiedenen Rassen. Jede Rasse bringt ihre eigene Stärke, sei es in der Eiproduktion oder beim Fleischansatz. Es gibt ein paar wenige Rassen, die in beiden Disziplinen glänzen, die sog. Zweinutzungsrassen. Quantitativ kann die reine Eier- oder Fleischleistung eines Rassehuhnes aber mit keinem Wirtschaftsgeflügel mithalten. Wozu also züchten? Die Antwort lautet „Qualität“. Der Geschmack eines Hühnereies und auch eines Stückes Hühnerfleisch hängt in erster Linie von der gewählten Rasse ab, gefolgt vom Futter und der Haltung. Es ist erklärt sich nahezu von selbst, dass ein Ei, das innerhalb von einem Tag entstanden ist, nicht so viel Geschmack mitbringen kann wie ein Ei, das 3 bis 7 Tage gebraucht hat. Gleiches gilt für die Fleischqualität. Es macht einen geschmacklichen Unterschied, ob ein Huhn sein Schlachtgewicht nach Wochen oder nach vielen Monaten oder gar nach über einem Jahr erreicht hat. Das alles ist eben eine Frage der Rasse – oder eben der Wirtschaftlichkeit zu Lasten des Tieres.
Zur Gewinnung besonders schmackhafter und natürlich bunt gefärbter Eier halten wir eine Vielzahl an unterschiedliche Rassen. Araucana und Silverudds Blå als Grünleger verwöhnen uns mit türkis-blauen Eiern. Den farblichen Kontrast im Eierkörbchen bilden die Eier der Maran Rouge, Schokoleger, mit ihren tiefbraunen Eiern. Die Eier der Maran gelten als besondere Delikatesse. Durch ihre außergewöhnlich harte Schale reift im Kern ein besonders cremiges und aromatisches, tief-oranges Eigelb heran. Durch eine gezielte Kreuzung der vorgenannten Rassen finden Sie bei uns dunkle, olivfarbene Eier mit intensivem Geschmack. Bresse Gauloise, Schwedische Blumenhühner, Wyandotten, Orpington, Sundheimer, Cou Nu, Ayam Cemani und Seidenhühner legen bei uns unterschiedlich große Eier im Farbspektrum von Weiß, Creme bis Rosé.
Besonders aromatisches und vortreffliches Fleisch bieten uns die Rassen Bresse Gauloise, Cou Nu, Maran Rouge und Orpington. Letztere benötigen wie ein guter Käse oder Wein seine Zeit und entfalten ihre ganze Pracht und Aromatik erst mit über einem Jahr. Eine echte Rarität und erlesene Köstlichkeit ist das tiefdunkle, schwarze Fleisch unserer Ayam Cemanis.