Mit einer majestätischen Erscheinung, die an die Dunkelheit der Nacht erinnert, fasziniert das Ayam Cemani nicht nur als schwarzes Juwel des Geflügels. Sein glänzendes Gefieder, die tiefdunkle Farbgebung und seine kraftvollen Muskeln machen es zu einer wahren Besonderheit unter den Hühnerrassen.
Die außergewöhnliche Rasse zeichnet sich vor allem durch ihre beinahe vollständige Schwärze aus, angefangen von den Federn, Augen, Haut, Kamm, Kehllappen, Zunge bis hin zu den Knochen, Krallen, dem Fleisch und den Innereien. Ursprünglich stammt das Cemani aus Indonesien, genauer gesagt aus Zentral-Java, wo diese Rasse ihren Ursprung hat. Das Wort „Ayam“ bedeutet in der Landessprache schlicht und einfach „Huhn“. Die erste bekannte Beschreibung des Cemani in Europa stammt aus den 1920er Jahren von niederländischen Einwanderern aus Indonesien. Seit 2003 ist die Rasse in den Niederlanden anerkannt und seit 2006 auch in Deutschland.
Es ist zu bedenken, dass die Haltung von Cemani im Vergleich zu einer gewöhnlichen Landhuhnrasse anspruchsvoller ist. Neben der Zeitspanne, die Cemanis benötigen, um sich an ihr neues Zuhause zu gewöhnen, erfordert ihre Haltung aufgrund ihrer scheuen und misstrauischen, aber zugleich aufgeweckten Natur eine beträchtliche Menge an Energie und Vertrauen. Die Tiere sind erst mit über einem Jahr ausgewachsen.
Das Gefieder des Ayam Cemani ist in Gänze nachtschwarz. Je nach Lichteinfall glänzt es dunkelgrün-metallisch bis dunkelviolett-metallisch, was man besonders gut an der prachtvollen Sichel des Hahnes sieht. Die pechschwarze Färbung des Gefieders wie auch des gesamten Huhnes ist auf die seltene, aber natürlich genetische Hyperpigementierung, die sog. Fibromelanosis zurückzuführen. Bei dieser Genmutation kommt es zu einer übermäßigen Einlagerung von Pigmenten im Gewebe.
Es kursieren nicht wenige Mythen und Berichte von angeblich schwarzen Eiern der Cemanis. Entgegen diesen legt die Cemani Henne kleinere, aber feine, cremefarbenen, schmackhafte Eier. Dafür ist das tiefdunkle Fleisch des Cemani einzigartig. Das Brustfleisch scheint wie mit Tinte durchzogen – außen dunkelblau und im Kern zart-rosa. Das Keulenfleisch ist durch und durch dunkelblau bis schwarz eingefärbt. Die Knochen erscheinen nach der Zubereitung nachtschwarz. Das Fleisch ist als äußerst delikat und findet gerne Verwendung in der Haute Cuisine. Es erinnert an den ausgeprägten Wildgeschmack von Perlhuhn oder Fasan und ist ein äußerst geschätzter Gaumenschmaus.